Die Verwendung als Jagdhund ist eine der ursprünglichsten Verwendungen von Hunden. Heute werden diese vielfach als reine Gesellschafts- und Begleithunde gehalten, können aber durchaus auch noch jagdlich geführt werden. Obwohl alle Hunde vom Wolf abstammen, haben die Hunderassen das Jagen in unterschiedlichem Maße im Blut. All diejenigen, die sich als Jäger/innen betätigen und einen passenden Hund wünschen, sollten sich mit den verschiedenen Jagdhunderassen befassen.
INHALTSÜBERSICHT
Wenn es um Jagdhunderassen geht, sollte man zunächst ergründen, was unter einem Jagdhund zu verstehen ist. Grundsätzlich kann jeder Hund Jagdtrieb aufweisen und somit bei Gelegenheit zum Jagdhund werden. Ein Jagdhund im eigentlichen Sinne gehört aber einer Hunderasse an, die speziell für den Jagdgebrauch gezüchtet wurde. Daher ist in diesem Zusammenhang auch von Jagdgebrauchshunden die Rede.
Bei Jagdgebrauchshunden ist die ganze Zucht auf den jagdlichen Einsatz des Hundes ausgerichtet. Es geht darum, den natürlichen Jagdtrieb zu lenken und für Jäger/innen brauchbar zu machen. Dass der Hund kontrollierbar sein und gehorchen muss, steht dabei außer Frage. Ein bestehender Jagdtrieb ist somit kein Freifahrtschein für einen unerzogenen Hund.
Die Systematik der Jagdhunderassen orientiert sich an der ursprünglichen Verwendung der betreffenden Rasse. Anhand dessen wird deutlich, dass Jagdhunde zumeist Spezialisten sind, die für einen bestimmten Teil der Jagd prädestiniert sind.
In Deutschland ist der Jagdgebrauchshundeverband, kurz JGHV, die zentrale Institution für das Jagdhundewesen und nimmt die folgende Einteilung der Rassen vor:
Wenn es um für den Jagdhund repräsentative Arten geht, sollten sich Interessierte nicht nur einen Überblick über die Systematik der Jagdhunderassen verschaffen.
Es lohnt sich auch, einigen besonders beliebten Jagdhunderassen besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Hier sind unter anderem die folgenden Rassen zu nennen:
Diese Liste zeigt, dass viele Jagdhunderassen heutzutage auch beliebte Familienhunde sind und nicht jagdlich geführt werden. Ihr Ursprung liegt aber im Jagdgebrauch. Einige Hunderassen weisen einen so starken Jagdtrieb auf, dass sie nach wie vor vornehmlich in Jägerhand zu finden sind. Interessierte sollten sich die einzelnen Rassen daher genau ansehen.
Für Hundefreunde, die sich für Jagdhunde interessieren, ist es auch wichtig zu wissen, dass es unter den betreffenden Hunderassen Allrounder und auch Spezialisten gibt. Um als Nicht-Jäger/in ein Verständnis dafür zu entwickeln, sollte man um die verschiedenen jagdlichen Einsatzbereiche wissen.
Diese lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:
Menschen, die ein Faible für Jagdhunde haben oder als Jäger/innen den richtigen Jagdgebrauchshund suchen, können aus unterschiedlichsten Hunderassen auswählen.
Darin besteht eine nicht zu verachtende Schwierigkeit, doch die folgenden Tipps sollen diesbezüglich Abhilfe schaffen:
Halter/innen eines Hundes, der einer klassischen Jagdhunderasse angehört, sollten einiges beachten, um ein harmonisches Zusammenleben zu ermöglichen. Insbesondere diejenigen, die sich einen solchen Jagdhund anschaffen, ohne selbst Jäger/in zu sein, sollten wissen, worauf es ankommt.
Die folgende Checkliste sensibilisiert für die wesentlichen Punkte und hilft so, die eigene Hundehaltung zu hinterfragen:
Die Auslastung des Hundes ist somit das A und O. Gegebenenfalls kann man auch an einem speziellen Anti-Jagd-Training teilnehmen, um den angeborenen Jagdtrieb unter Kontrolle zu bekommen.
Wenn Jagdhunde nicht beschäftigt werden und sich langweilen, suchen sie sich vielfach eine Aufgabe und fallen dann durch unerwünschtes Verhalten auf. Während der Spaziergänge bricht sich dann beispielsweise ihr Jagdtrieb Bahn, sodass sie unkontrollierbar sein können und ihrer Passion ohne Rücksicht nachgehen.
Der Hund zeigt natürliches Verhalten, das aber außerhalb des Jagdgebrauchs sehr problematisch sein kann. Zudem darf man nicht vergessen, dass Jagdhunde oftmals sehr eigenständige Hunde sind, die zwar mit dem Menschen zusammenarbeiten und intelligent sind, sich aber nicht sklavisch unterordnen. Das erschwert die Hundeerziehung erheblich.
Ein Jagdhund, der seiner ursprünglichen Aufgabe als Jagdgebrauchshund nicht nachkommen darf, muss anderweitig ausgelastet werden. Dies ist durchaus möglich und sorgt dafür, dass auch ausgewiesene Jagdhunderassen nicht jagdlich geführt und beispielsweise als Familienhunde gehalten werden können. Hundesport oder Dummy-Training erweisen sich als mögliche Alternativen zum Jagdgebrauch. Auch das Mantrailing kommt in Betracht und kann helfen, die natürlichen Anlagen des Hundes zu kanalisieren.
Der Kauf eines Jagdhundes unterscheidet sich grundsätzlich nicht von der Anschaffung eines anderen Hundes. Interessierte wenden sich an Züchter der bevorzugten Rasse oder hören sich im Bekanntenkreis nach einem passenden Wurf um. Wer einen fertig ausgebildeten Jagdhund sucht, kann ebenfalls fündig werden.
In Jäger-Kreisen ist es nicht unüblich, dass ausgebildete Jagdhunde zum Verkauf stehen. Ansonsten kann es sich auch lohnen, im Tierheim vorbeizuschauen. So mancher Jagdhund verliert sein Zuhause, weil die Haltung nicht stimmte und seine Menschen ihm nicht gerecht werden konnten.
© 2024 hundeschule.net • Impressum • Datenschutz